Deutsch-Indonesisches Forum zur Standardisierung der Industrie 4.0

Indonesien

Am 23. November 2023 trafen sich verschiedene Stakeholder und politische Entscheidungsträger*innen aus Indonesien und Deutschland zum Deutsch-Indonesischen Forum zum Thema Industrie 4.0. Ziel war es, weitere Schritte der Zusammenarbeit zu planen, indem Best Practices aus Anwendung in der Industrie und Erfahrungen aus der Standardentwicklung in beiden Ländern identifiziert wurden.

Teilnehmer*innen des Deutsch-Indonesischen Forums zur Standardisierung der Industrie 4.0 . © GPQI-GIZ

GPQI organisierte in Zusammenarbeit mit dem Center for Optimizing the Utilization of Industrial Technology and Industrial Services Policy (POPTIKJI) des indonesischen Industrieministerium (Kementerian Perindustrian - MoI) das Deutsch-Indonesische Forum zur Standardisierung der Industrie 4.0. Mehr als 58 Vertreter*innen aus Industrie, Verbänden, Wissenschaft und Politik nahmen vor Ort teil. Viele weitere Teilnehmer*innen schalteten sich online dazu. Die Teilnehmer*innen diskutierten die Entwicklung von Industrie 4.0-Standards und erarbeiteten Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit beider Länder.

 

Jens Brinckmann vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Ronggolawe Sahuri, Leiter von POPTIKJI des MoI, und Juliane Spangenberg, Leiterin des GPQI-Projekts in Indonesien, eröffneten das Forum. Am Forum nahmen Industrie 4.0 Expert*innen aus Deutschland und Indonesien teil. Dhuha Abdul Aziz, Assistant Vice President von PT Bio Farma, und Fadli Hamsani, Vorsitzender des Indonesian Council for Digital Transformation in Industry (WANTRII), moderierten die hybride Veranstaltung im Westin Jakarta Hotel.

 

Förderung eines Ökosystems für Industrie 4.0

Das Forum unterstrich die Notwendigkeit, ein unterstützendes Ökosystem für Industrie 4.0 aufzubauen. Sahuri betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Indonesien und Deutschland. Seiner Meinung nach könnte die Zusammenarbeit im Bereich der Standardisierungspolitik für Industrie 4.0 auch die Umsetzung der Roadmap "Making Indonesia 4.0" beschleunigen. Diese Initiative zielt darauf ab, Industrie 4.0-Technologien in Indonesiens Schlüsselindustrien einzuführen und die digitale Wirtschaft auszubauen.

 

Politische Entscheidungsträger*innen betonten die Notwendigkeit eines Industrie 4.0-Ökosystems vor dem Hintergrund der Twin Transition. Die Anforderungen an industrielle Resilienz, Kreislaufwirtschaft und CO2-Neutralität beträfen alle Teile der globalen Wertschöpfungskette. Daher würden interoperable und offene Datenräume mit klaren Standards benötigt, um Nachhaltigkeits-, Resilienz- und Effizienzpotenziale in industriellen Prozessen zu identifizieren.

 

Förderung der internationalen Standardisierung für Industrie 4.0

International anerkannte Standards wie ISO und IEC spielen eine zentrale Rolle bei der Beschleunigung der Umsetzung von Industrie 4.0. Matthias Gommel von der SIEMENS AG und Toto Suharto, President Director von SKF Indonesia, waren sich einig, dass eine schrittweise Anwendung ausgewählter Standards die Digitalisierung und Umsetzung von Industrie 4.0-Technologien beschleunigen kann.

 

Mayastria Yektiningtyas vom Directorate of Mechanical, Energy, Electrotechnics, Transportation and Information Technology Development erläuterte die Beteiligung Indonesiens an der internationalen Umsetzung von Industrie 4.0. In Indonesien koordiniert die nationale Normungsbehörde (Badan Standarisasi Nasional - BSN) die Beteiligung Indonesiens an den technischen Komitees von IEC und ISO im Zusammenhang mit der Industrie 4.0. Sie erklärte auch, dass Indonesien mehrere internationale Normen übernommen hat, die für die Industrie 4.0 herangezogen werden können, wie z. B. Cybersicherheit für IT/OT, einschließlich der SNI ISO/IEC 27000-Reihe und der SNI IEC 62443-Reihe.

 

Yektiningtyas betonte auch, wie wichtig es sei, die Bereitschaft und die Fähigkeiten der Arbeitskräfte zu evaluieren. Indonesien könne sich am deutschen Programm "Open Door SME" orientieren. Dieses Programm bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Möglichkeit, Industrie 4.0-Standards zu implementieren. Dr. Marvin Böll, Projektleiter beim Normungsrat Industrie 4.0 und dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) hob die fünfte Version der deutschen Normungsroadmap Industrie 4.0 als Beispiel hervor. Diese biete verschiedene Optionen für deutsche KMUs, um die Normung für digitale Fertigungsprozesse einzuführen.

 

Transformation der Industrie 4.0 mit internationalen Standards

Um die Umsetzung internationaler Standards für Industrie 4.0 voranzutreiben, schlug Gommel einen "Learning by Doing"-Ansatz vor. Als Beispiele nannte er die Digital Nameplate (IEC 63365), ID-Link (IEC 61406) und Asset Administration Shell (IEC 63278). Diese könnten dazu beitragen, Papierressourcen einzusparen und die Produktdokumentation zu digitalisieren.

 

Johannes Olbort vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) fügte hinzu, dass der Wandel zu Industrie 4.0 auf zwei Ebenen stattfinden müsse: auf der Ebene des Managements und auf der Ebene der Mitarbeiter*innen. Der VDMA versuche, sowohl das Management als auch die Mitarbeiter*innen, Expert*innen und Ingenieur*innen einzubeziehen, um sich über die Ideen und den Nutzen der Umsetzung von Industrie 4.0 zu verständigen.

 

Zusammenfassend könnte die Normung der Industrie 4.0 zu einem besseren, vernetzten und effizienteren System der Qualitätsinfrastruktur (QI) beitragen.

 

Über GPQI

Insgesamt brachte das Forum verschiedene Perspektiven von diversen Stakeholdern zusammen. Der Austausch ermöglichte eine engere Zusammenarbeit zwischen Indonesien und Deutschland im Bereich QI, insbesondere bei Standards für die Industrie 4.0.

 

Wenn Sie Fragen haben oder mit GPQI Indonesien in Kontakt treten möchten, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail unter indonesia@gpqi.org. indonesia@gpqi.org.

 

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