10. Jahressitzung der deutsch-chinesischen Kommission zur Zusammenarbeit in der Normung (DCKN)
China
Normen und Standards seien nicht nur wichtige Vermittler zwischen unterschiedlichen Wirtschaftsräumen, sie ermöglichten Innovation und technologischen Fortschritt, merkte der Ko-Vorsitzende Dr. Thomas Zielke (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz - BMWK) an. Sie seien die technische Grundlage zur Verwirklichung des Innovationspotenzials von Schlüsseltechnologien und leisteten so nicht nur einen essentiellen Beitrag zum wirtschaftlichen Wachstum, sondern stellten auch sicher, dass neue Technologien sicher für Umwelt und Verbrauchende seien.
Die Deutsch-Chinesischen Kommission zur Zusammenarbeit in der Normung (DCKN) bringt zahlreiche Expert*innen aus Normungsorganisationen, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Sie diskutieren die internationale Normung in Bereichen wie Industrie 4.0, automatisiertem und vernetzten Fahren und Elektromobilität und bringen diese erfolgreich voran.
Die teilnehmenden Expert*innen kommen aus deutschen und chinesischen Normungsinstitutionen, Unternehmen und Wirtschaftsverbänden. Unterjährig erarbeiten sie in Unterarbeitsgruppen Vorschläge für die Normung der Elektromobilität, im Bereich Industrie 4.0 und zum automatisierten und vernetzen Fahren. Durch ihr Engagement fördern sie gemeinsame Normungsansätze und den Abbau technischer Handelshemmnisse zwischen den beiden Ländern.
Gemeinsam internationale Standards setzen
Das Plenum ist das Kernelement der DCKN. Die Plenarsitzung stellt einen gemeinsamen Kenntnisstand zu aktuellen normungspolitischen Entwicklungen, der Ergebnissicherung und -berichterstattung her. Sie legt außerdem konkrete Themenbereiche für die bilaterale Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene in der Internationalen Organisation für Normung (International Organization for Standardization – ISO) und der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (International Electrotechnical Commission – IEC) fest. Es gibt drei Unterarbeitsgruppen (UAG): Die UAG Industrie 4.0 (seit 2015), UAG Elektromobilität (seit 2011) und UAG Automatisiertes und Vernetztes Fahren (seit 2021) bearbeiten strategisch bedeutende Themenfelder.
Trotz der anhaltenden Reisebeschränkungen zwischen Deutschland und China aufgrund der Zero-Covid Strategie der chinesischen Regierung, war auch dieses Jahr der Zusammenarbeit produktiv. Zur 10. Plenarsitzung der DCKN stellten die Expert*innen wichtige Arbeitsergebnisse vor. Die UAG Elektromobilität präsentierte Ergebnisse zu den Themen Megawatt-Ladesystem (MCS) für schwere Nutzfahrzeuge, Loaddump (GB/T 18487,1 und ISO 21498), GB / T 18488 im Bereich der Antriebsmotorsystem für Elektrofahrzeuge und zu Batteriestandardisierung.
Im Rahmen der UAG Industrie 4.0 wurden die Inhalte von drei Publikationen erarbeitet. Das “Sino-German White Paper on IT Security Tests for Industrie 4.0 and Intelligent Manufacturing” adressiert die Notwendigkeit von Sicherheitstests im Rahmen der intelligenten Fertigung. Die Studie zu “Use Case and Scenarios of Condition Monitoring and Predictive Maintenance” stellt ein Rahmenwerk für die Anwendung vorausschauender Instandhaltung dar. Der “Joint Technical Report Digital Twin/Asset Administration Shell” bietet eine Übersicht über die Zusammenarbeit und zahlreichen Normsetzungsbemühungen im Bezug zum Digitalen Zwilling und die Verwaltungsschale.
Viele Akteure, ein Ziel
Die Kooperation bringt zahlreiche politische und wirtschaftliche Interessen zusammen. Entsprechend groß ist die Anzahl an mitwirkenden Akteuren. Das Deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK, Wirtschaftsministerium (BMWK, Abt. VI) sowie das Staatliche Zentralamt für Marktregulierung der Volksrepublik China (VR) China (State Administration for Market Regulation of the People’s Republic of China - SAMR) und das Staatliche Amt für Normung der VR China (Standardization Administration of the People’s Republic of China - SAC) betreuen die Kooperation federführend.
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) sowie die Deutsche Kommission Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) und das SAC auf der chinesischen Seite steuern die technische Zusammenarbeit inhaltlich.