#EUMSC2020 - Einführung des neuen EU-Marktüberwachungsrahmens
Allgemein
Ab 2021 wird die neue Verordnung (EU) 2019/1020 das reibungslose Funktionieren des europäischen Binnenmarktes stärken. Sie ergänzt und modernisiert damit wesentliche Bestandteile des aktuellen Rechtsrahmens für die Marktüberwachung in der EU. Immer komplexere, internationale Lieferketten und die Digitalisierung haben die Marktüberwachung in den letzten Jahren vor neue Herausforderungen gestellt. Die neue Verordnung greift diese Trends auf und schützt dadurch europäische Verbraucher*innen vor unsicheren Produkten und Unternehmen vor unlauterem Wettbewerb.
Anlässlich des bevorstehenden Inkrafttretens der Verordnung veranstaltete das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gemeinsam mit der GD GROW (Europäische Kommission) und der Bundesnetzagentur die zweitägige Europäische Marktüberwachungskonferenz: Unsere Herausforderung. Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 wurde die Veranstaltung live aus dem BMWi in Berlin übertragen. Sie bot ein Forum für Regulierungsbehörden, Industrie und Verbraucher*innen und soll ein gemeinsames Verständnis der aktualisierten Verordnung fördern. Außerdem wurde diskutiert, was getan werden muss, damit die Verordnung erfolgreich umgesetzt wird. In diesem Rahmen organisierte GPQI eine Podiumsdiskussion mit seinen internationalen Partnern. So wurde auch die Perspektive von Regulierungsbehörden und Unternehmen von außerhalb der EU eingebracht.
Bis zu 600 Teilnehmer*innen nahmen am 4. und 5. November 2020 virtuell an der Konferenz teil und verfolgten die Beiträge der 26 renommierten Referent*innen. Johannes Braun, Leiter von GPQI, führte durch das Programm und nahm sie mit auf eine Weltreise: von EU-Mitgliedstaaten wie Lettland, Frankreich und Dänemark bis hin zu Drittländern, darunter GPQIs Partner Brasilien, China, Indien und Mexiko. Es war auch eine Reise mit vielfältigen Themen, darunter E-Commerce, Zusammenarbeit mit dem Zoll und verschiedene Ansätze zur Marktüberwachung. Unsere GPQI-Partner teilten ihre Sichtweisen auf die neue Verordnung sowie aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in ihren Ländern.
Aktuelle Herausforderungen und neue Chancen
Durch die Einführung von zentralen Verbindungsbüros in jedem Mitgliedstaat schafft der Rechtsrahmen auch Möglichkeiten für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den nationalen Marktüberwachungsbehörden und der EU. Die Verbindungsbüros werden den EU-Behörden als einheitliche Anlaufstellen dienen und auch Teil des neuen EU Product Compliance Network sein. Es wird den Informationsaustausch und vor allem eine kohärentere Umsetzung in allen Mitgliedsstaaten fördern.
Verordnung 2019/1020 - Ein Game-Changer
Die Teilnehmer*innen der Konferenz waren sich einig, dass der neue Marktüberwachungsrahmen das Potenzial hat, ein Game Changer zu sein. Jetzt müssen Behörden, Wirtschaftsakteure und Verbraucher*innen ihre Kräfte bündeln, um seine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten. Alle Beteiligten betonten auch die entscheidende Rolle der internationalen Zusammenarbeit bei der Marktüberwachung. Um den Verbraucherschutz zu verbessern, sind ein koordiniertes Vorgehen und effizienter Informationsaustausch entscheidend - nicht nur zwischen den EU-Mitgliedstaaten, sondern auf globaler Ebene.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung des BMWi.