GPQI-EuroCham-Dialog über die Entwicklung und Umsetzung der SNI-Zertifizierung
Indonesien
Am 14. Dezember 2022 organisierte das Globalprojekt Qualitätsinfrastruktur (GPQI) in Zusammenarbeit mit EuroCham Indonesia einen Dialog über die Entwicklung und Umsetzung der indonesischen nationalen Normen (Standar Nasional Indonesia - SNI). Der Dialog diente der Erörterung der Verordnung Nr. 45 des Industrieministers aus dem Jahr 2022 (MoI Reg 45/2022) über die Normung im Industriebereich, die am 04. November 2022 in Kraft trat.
Daniel Purba, Leiter der EuroCham Automotive Group und Associate Director of External Affairs bei Mercedes-Benz Indonesia eröffnete die Veranstaltung gemeinsam mit Juliane Spangenberg, Leiterin der GPQI-Länderkomponente Indonesien. Herr Purba betonte die Bedeutung des Austauschs für die Unternehmen in Indonesien, um den Mechanismus der SNI-Kennzeichnung im Rahmen der neuen Verordnung besser zu verstehen. Frau Spangenberg schloss sich dieser Meinung an und unterstrich, dass die Unternehmen sehr stark profitieren würden, wenn die konkrete Umsetzung der neuen Verordnung genauer erläutert wird.
Um diese Punkte zu klären, lud das GPQI in Zusammenarbeit mit EuroCham Herrn Enuh Rosdeni ein, den Leiter des Zentrums für die Formulierung, Anwendung und Durchsetzung der Industrienormung (Pusat Perumusan, Penerapan dan Pemberlakuan Standardisasi Industri - P4SI) der Agentur für Normung und Politik für den Industriebereich (Badan Standardisasi dan Kebijakan Jasa Industri - BSKJI) für das indonesische Industrieministerium (MoI).
Aktualisiertes SNI-System soll die QI in Indonesien verbessern
Herr Rosdeni erklärte, dass bei der Aktualisierung der vorherigen Verordnung einige Änderungen an den SNI-Zertifizierungen vorgenommen wurden, um die Qualitätsinfrastruktur in Indonesien zu verbessern. Zu diesen Änderungen gehören die Verwendung eines QR-Codes und die Festlegung der obligatorischen SNI innerhalb des Ministeriums. Außerdem betreffen die Änderungen auch die Verwendung des Nationalen Industrie-Informationssystems (SIINAS) für Antragszwecke und die Überprüfung des Akkreditierungsprozesses von Konformitätsbewertungsstellen (KBS).
Herr Rosdeni erläuterte, dass das Ministerium sich bemüht, Vertrauen zu schaffen. Dafür hat das MoI einen QR-Code vorgeschrieben, um die SNI-Kennzeichnung auf Industrieprodukten zu begleiten. Der QR-Code bestätigt den Konformitätsbewertungsprozess des Produkts. Herr Rosdeni wies jedoch darauf hin, dass der QR-Code nur für neue oder rezertifizierte SNI-Kennzeichnungen zur Verfügung steht, die über die SIINAS-App nach Erlass der MoI-Verordnung 45/2022 vergeben werden. Die SIINAS-App ist eine Anwendung, die das MoI entwickelt hat, um die Registrierung für SNI-Zertifizierungen zu verwalten.
Herr Rosdeni stellte weiter klar, dass von dem MoI ernannte Konformitätsbewertungsstellen (KBS) die Zertifizierung für obligatorische SNI über die App durchführen. Er teilte mit, dass gemäß der Verordnung Kapitel VI Artikel 30 Abschnitt 4 die zertifizierten KBS vom BSKJI überprüft und das Ministerium sie anschließend in die Liste der ernannten KBS aufnimmt. Die KBS muss von der Nationalen Akkreditierungsstelle Indonesiens (Komite Akreditasi Nasional - KAN) akkreditiert und nach SNI ISO/IEC 17025 und SNI ISO/IEC 17020 zertifiziert sein, um eine vom Ministerium ernannte KBS zu sein.
Ein neues obligatorisches SNI-System
In seinem Vortrag erwähnte Herr Rosdeni den aktualisierten Prozess des Übergangs von der freiwilligen zur obligatorischen SNI. Gemäß der neuen Verordnung erfolgt die Ernennung einer neuen obligatorischen SNI durch den/die Generaldirektor*in des betreffenden Sektors. Anschließend legt der/die Generaldirektor*in dem BSKJI eine Empfehlung zur Überarbeitung der technischen Vorschrift vor. Das BSKJI stellt die verbindliche SNI aus, sobald die Empfehlung angenommen wurde. Herr Rosdeni wies darauf hin, dass die Unternehmen ihre Anregungen an den/die technische Generaldirektor*in richten können, der/die für ihren jeweiligen Sektor zuständig ist. Er fügte hinzu, dass die Verordnung noch neu sei und daher eine zweijährige Übergangsfrist gelte.
Herr Rosdeni erklärte, dass die Aktualisierung des SNI-Zertifizierungssystems eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung des QI-Systems in Indonesien ist. Der Dialog diente als erster Schritt, um ein besseres Verständnis des neuen Systems für Industrie und Unternehmen zu schaffen.
Im Rahmen des GPQI arbeitet das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit dem MoI zusammen, um die nationalen Normen und technischen Vorschriften mit den internationalen Normen und technischen Vorschriften zu harmonisieren. Dadurch wird ein gemeinsames Verständnis geschaffen, um die Teilnahme und Zusammenarbeit auf dem internationalen Markt zu fördern. Das GPQI erleichtert den bilateralen technischen und politischen Dialog. Es baut technische Handelshemmnisse ab und verbessert die Produktsicherheit sowie den Verbraucherschutz.
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