Neue Industrie 4.0-Expert*innengruppe
Indonesien
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Ende November veranstaltete das GPQI Indonesien den ersten Austausch mit Expert*innen zum Thema Industrie 4.0. Die Veranstaltung war die Initialzündung für eine neue Expert*innengruppe, die sich vertieft mit Industrie 4.0 beschäftigt. Während des Austauschs sammelte das GPQI Prioritäten und Schwerpunkte im Zusammenhang von QI und Industrie 4.0.
Stakeholder aus verschiedenen Unternehmen und Verbänden kamen zusammen. Gemeinsam diskutierten sie Methoden zur erfolgreichen Umsetzung eines Qualitätsinfrastrukturrahmens für Industrie 4.0 in Indonesien und Deutschland. Der Austausch wurde von Herrn Fadli Hamsani (GM Enterprise Solution Management für Telkomsel) und Matthias Gommel (Technical Regulation and Standardisation für Siemens Asia Pacific) geleitet.
Industrie 4.0: IEC-Normen sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation
Die Pandemie beschleunigte die Einführung von Technologien für Industrie 4.0 in Indonesien. Der Bedarf an Konnektivität und positiven Leistungen veranlasste die Industrie, sich mit der intelligenten Fertigung zu beschäftigen. Denn damit kann die Effektivität gesteigert, Maschinenausfallzeiten reduziert und die Prognosegenauigkeit verbessert werden. Dies führt zu einer wachsenden Nachfrage nach einem Industrie 4.0-Ökosystem.
Herr Fadli betonte die zentrale Rolle der Normung beim Aufbau des Ökosystems. Er erklärte, dass Indonesien den Indonesia Industry 4.0 Readiness Index (INDI 4.0) und das Industry 4.0 Digital Center (PIDI 4.0) für die Einführung von Industrie 4.0 errichtet habe. INDI 4.0 misst die Bereitschaft von Unternehmen, auf Industrie 4.0 zu setzen. PIDI 4.0 macht Unternehmen mit konkreten Dienstleistungen bereit für die Transformation. Der Readiness-Index basiert auf Leuchtturmbranchen, die Industrie 4.0 bereits erfolgreich umgesetzt und eingeführt haben. Grundlage für die Einführung der Industrie 4.0 sei jedoch eine Referenzarchitektur die auf Normen beruhe. Dies sei von entscheidender Bedeutung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die an der aktuellen industriellen Revolution teilhaben möchten.
Ein Qualitätsrahmen für die Umsetzung von Industrie 4.0
Herr Gommel hob die Bedeutung von Industrie 4.0 für die Nachhaltigkeit hervor. Durch die Einführung von Industrie 4.0 könnten Unternehmen intelligenter und effizienter arbeiten – und letztlich weniger Ressourcen und weniger Energie verbrauchen.
Für die Umsetzung seien jedoch internationale Normen des IEC TC 65 erforderlich. Das gelte insbesondere für die Interoperabilität bei der Anwendung moderner Technologien. Herr Gommel betonte die Relevanz internationaler IEC-Normen, um auf nationaler Ebene Synergien zu schaffen und die internationale Kompatibilität von Produkten und Systemen zu erreichen. IEC-Normen könnten als Grundlage für einheitliche technische Regelung dienen. Dies gewährleiste ein hohes Maß an Qualität, Sicherheit und Schutz für Fertigung und Produkte.
In Deutschland werden relevante internationale Normen für Industrie 4.0 in der Deutschen Normungsroadmap Industrie 4.0 zusammengefasst. Die Roadmap informiert über wichtige Grundanforderungen und unterstützt Akteure diese umzusetzen.
Die Expert*innen knüpften an die Beiträge der beiden Referenten zur Normung an. Sie diskutierten den Rahmen für Industrie 4.0-Normen. Besonderes Interesse galt den Themen Umrüstung, Global Production Language (OPC UA) und Ordnungsrahmen für Industrie 4.0.
Zusammenarbeiten für international harmonisierte Standards
Für Industrie 4.0 ist die Anwendung eines konsistenten Satzes von internationalen Normen - speziell des IEC TC 65 - erforderlich. Diese Normen bieten eine Wissensquelle und verbessern die Handlungsfähigkeit. Sie verbessern so die Nachhaltigkeit und Qualität der Produktion. Die Expert*innengruppe wird als Plattform für den Austausch von Informationen und Wissen dienen. Damit soll ein gemeinsames Verständnis geschaffen und die Beteiligung an einer Qualitätsinfrastruktur für Industrie 4.0 gefördert werden.